Neuer deutscher Rekord

Baden-Fehldruck für 1,26 Millionen Euro bei Heinrich Köhler versteigert

Der legendäre Baden-Fehldruck, die Ikone der deutschen Philatelie, war der Höhepunkt der ersten Versteigerung begehrter Pretiosen Altdeutschlands aus der Sammlung ERIVAN. Im Rahmen der Heinrich Köhler Auktion am 8. Juni 2019 im Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden ersteigerte ein Sammler aus Deutschland die Rarität für 1,26 Millionen Euro. Das Startgebot lag bei 800.000 Euro. Damit ist der Baden-Fehldruck die teuerste Briefmarke Deutschlands! „Es gibt keine andere deutsche Briefmarke, die für siebenstellige Beträge zugeschlagen wurden. Ein Rekord für Deutschland“, resümierte Auktionator und geschäftsführender Gesellschafter des Auktionshauses Heinrich Köhler, Dieter Michelson, direkt nach dem Zuschlag.

Insgesamt konnten die 330 Lose, die in Wiesbaden unter den Hammer kamen, mit knapp 4 Millionen Euro Zuschlag ihren Ausruf verdoppeln.

Bereits im Vorfeld wurde mit einem hohen Interesse der Sammler gerechnet – der Verkauf übertraf letztlich alle Erwartungen. „Sammler und Händler aus der ganzen Welt zeigten sich überaus motiviert und steigerten die Ausrufpreise in intensiven Wettkämpfen zwischen Saal-, Telefon- und Online-Bietern in teils sensationelle Höhen“, fasste es Tobias Huylmans, Geschäftsführer des Auktionshauses Heinrich Köhler, nach der Versteigerung zusammen.


Dieter Michelson und Karl Louis mit dem Baden-Fehldruck

Die geschäftsführenden Gesellschafter von Heinrich Köhler, Dieter Michelson und Karl Louis mit dem Baden-Fehldruck.

Kronjuwelen und Glanzstücke der Altdeutschen Staaten mit Spitzenergebnissen

Neben dem unbestrittenen Höhepunkt der Auktion, dem Verkauf des „Baden-Fehldrucks“ an einen privaten Sammler aus Deutschland, bot die Auktion zahlreiche weitere Highlights und Spitzenergebnisse. Deutschlands erste Briefmarke, die 1 Kreuzer Schwarz aus Bayern, sorgte mit dem bekannten „Kehrdruck-Block“ für Furore. Das begehrte Juwel der bayrischen Philatelie, berühmt aufgrund einer kopfstehenden Marke in der 15er-Einheit des „Schwarzen Einser“, wurde bis auf 500.000 Euro gesteigert (Ausruf: 200.000 Euro). Eine weitere Rarität erster Klasse, das Oldenburg-Blockstück von 1859 aus zwölf zusammenhängenden Exemplaren der Briefmarke 1/3 Groschen schwarz auf grün (Los 158), erhielt den Zuschlag bei 320.000 Euro (Ausruf: 150.000 Euro).

Sechsstellig war auch der Zuschlag von Los 32, dem wohl spektakulärstem Brief von Bayern mit einem Zwischenstegpaar der 1 Kreuzer Rosa. Nach einem Ausruf von 30.000 Euro erzielte die wunderschöne Buntfrankatur sensationelle 100.000 Euro. Der einmalige Viererstreifen des „Sachsen-Dreier“ fand für 90.000 Euro einen neuen Besitzer (Los 225 – Ausruf: 80.000 Euro). Eine einmalige Mischfrankatur aus Lübeck steigerte um weit mehr als das Vierfache auf sagenhafte 70.000 Euro (Los 122 – Ausruf: 15.000 Euro). Ein seltenes Paar der preußischen 1 Silbergroschen auf rosa im waagerechten Paar mit Bogenrand und vollständiger Plattennummer auf Brief brachte es auf einen bemerkenswerten Zuschlag von 48.000 Euro (Los 181 – Ausruf 18.000 Euro). Württemberg bot unter anderem einen senkrechten 5er-Streifen der 18 Kreuzer hellblau von 1857 auf kleinem Briefkuvert in die USA (Los 304). Das seltene Stück wurde für 46.000 Euro zugeschlagen (Ausruf: 10.000 Euro). Eine weitere Rarität, die Nummer 1a von Schleswig-Holstein auf Brief, brachte es auf beeindruckende 42.000 Euro (Los 270 – Ausruf: 30.000 Euro).

Wie begehrt das seltene Angebot war, zeigte sich auch bei den „kleineren“ Losen mit Ausruf im drei- und vierstelligen Bereich. Diese wurden ausnahmslos um ein Mehrfaches gesteigert und erreichten häufig fünfstellige Größenordnungen, die selbst Kenner nicht erwartet hätten. Die Auktion schloss mit einer eindrucksvollen Quote von 98,5 Prozent verkaufter Lose.

Sammlung ERIVAN – Fortsetzung folgt…

„Historische Momente der Philatelie liegen vor uns. In den nächsten fünf Jahren werden die Unternehmen des Global Philatelic Network, Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York und Corinphila Auktionen in Zürich die Ehre haben, den krönenden Abschluss von Erivan Haub im Geschichtsbuch der Philatelie zu schreiben“, sagt Karl Louis, geschäftsführender Gesellschafter des Heinrich Köhler Auktionshauses.

Die nächste große Altdeutschland-Versteigerung wird am 14. Dezember 2019 in Wiesbaden, stattfinden.

Weitere Informationen auf:

www.sammlung-erivan.de